Das Statistische Bundesamt erstellt regelmäßig einen Bericht über die gewerbliche Fleischproduktion in Deutschland. Der Zuwachs seit 2000 ist enorm. So wurden im letzten Jahr 93,7% mehr Geflügelfleisch und 43,6% mehr Schweinefleisch produziert. Einzig beim Rindfleisch kam es zu einem leichten Rückgang von 4%. Die genauen Zahlen finden Sie in der Auswertung des Statistischen Bundesamtes.
Erschreckend sind doch die gewaltigen Mengen. Doch welche Umweltauswirkungen hat dieser zunehmende Nachfrage nach Fleisch?
Früher fraßen die Tiere einmal für Menschen unverwertbares wie Heu, Gras und Essensabfälle. Heute werden in der industriellen Tierhaltung vor allem Getreide und Soja verfüttert. Das Tier ist somit ein Nahrungsmittelkonkurent für die Menschen geworden.
Derzeit werden ca. 36% der weltweiten Getreideernte an Tiere verfüttert, sowie 70% der weltweiten Sojaernte. Aufgrund der sehr hohenFleischnachfrage verbrauchen die Industriestaaten mit einem Viertel der Weltbevölkerung drei Viertel der gesamten agrarischen Produktion!
Um ein Kilo essbares Rindfleisch zu produzieren werden knapp 16 kg Getreide und ca. 15.500 Liter Wasser benötigt. (Siehe auch hier und bei UNESCO-IHE Institute for Water Education). Für ein Kilo Schweinefleisch werden ca. 4.800 Liter Wasser verbraucht.
Ein Beispiel:
Ein Rind ist nach ca. 3 Jahren schlachtreif. Bis dahin hat es etwas 1.300 kg Getreide- und Sojafutter und die 5- fache Menge an Gras, Heu und Silage gefressen. In drei Jahren trinkt ein Rind ca. 24.000 Liter Wasser.
Der Futtermittelimport der Industriestaaten hat auch zum Teil verheerende Auswirkungen auf die Lebensmittelversorgung in der dritten Welt. Das Beispiel Brasilien zeigt die Problematik auf:
Als einer der weltweit wichtigsten Lebensmittelproduzenten produzierte Brasilien jährlich Lebensmittel, die ausreichen würden um ca. 300 Mio. Menschen zu ernähren. Trotzdem hungern selbst in Brasilien von 160 Mio. Einwohner knapp 32 Mio. Menschen, da ein Großteil der Produktion in die Futtertröge Europas und Nordamerikas wandert- zu Preisen die ein brasilianischer Landarbeiter nicht zahlen kann.
Eine interessante Aufschlüsselung des weltweiten pro Kopf Verbrauches finden Sie hier.
Zahlen die zum nachdenken anregen.