Im hier bereits mehrfach erwähnten “Honigurteil” des EuGHs führt die Verunreinigung von Honig mit gentechnisch veränderten Pollen zu dessen Vernichtung.
Das Augenmerk eines jeden Beteiligten, auch vieler Imker ist hier meist auf den Anbau von GVOs in der Landwirtschaft gerichtet.
Jedoch findet die Gentechnik auch im Bereich der Schnittblumen und der Zierpflanzen zunehmend Anwendung. Vor allem bei Rosen, Nelken, Petunien, Geranien und Weihnachtssterne hat die Gentechnik mittlerweile Fuß gefasst.
Durch den Einsatz von Gentechnik sollen vor allem eine größere farbliche Vielfalt und eine bessere Kälte- und Krankheitsresistenz erreicht werden.
Ein Paradebeispiel ist die “Blaue Rose”. Rosen können aufgrund eines fehlenden Stoffwechselweges nicht auf die Farbe blau gezüchtet werden. Jahrhunderte galt eine blaue Rose aus diesem Grunde als Mythos. Seit 2009 ist nun eine blaue Rose erhältlich, bei der ein “Stiefmütterchen- Gen” implantiert wurde.
Auch Nelken die aufgrund eines genetischen Eingriffes länger halten und ebenfalls die Farbe blau besitzen sind in Europa schon seit längerer Zeit erhältlich.
Schwierig wird es für uns Imker, wenn solch veränderten Pflanzen in Gärten gelangen und von Bienen beflogen werden. Landwirtschaftlich angebaute GVOs lassen sich in Deutschland aufgrund der geringen Anbaufläche und der Meldepflicht von uns Imkern umgehen. Sollten gentechnisch veränderte Zierpflanzen Verbreitung finden, wird es hier sicherlich schwieriger.
Die Nachweisgrenze von gentechnisch verändertem Pollen im Honig ist sehr gering, so dass schon eine Pflanze zu erheblichen Verunreinigungen im Honig führen kann.
Allgemein sind die Schnittblumen meiner Meinung nach ein vernachlässigtes Thema. Denn wer weiß schon, dass bei manchen Importrosen aufgrund der hohen Pestizidbelastung den Händlern und Floristen empfohlen wird Handschuhe zu tragen?