Edelkastanienhonig

Sonne scheint auf Edelkastanie — Direkt an der Pferdekoppel sammeln die Bienenvölker den Nektar der Edelkastanie

Bienenstand Edelkastanie — Direkt an der Pferdekoppel sammeln die Bienenvölker den Nektar der Edelkastanie

Der etwas andere Honig – Edelkastanienhonig

Der Honig der Edelkastanie ist in vielerlei Hinsicht etwas besonderes. Zum einen einmal der Geschmack. Wer Edelkastanienhonig zum ersten Mal probiert, wird überrascht sein. Der Geschmack unterscheidet sich deutlich von allen anderen bekannteren Honigsorten aus Deutschland. Herb, aber dennoch süß. So wird der Edelkastanienhonig von Liebhabern gerne beschrieben.

Edelkastanienhonig ist ein Blütenhonig, der untypische, lange flüssig bleibt und von dunkler Farbe ist. Den normalerweise werden Blütenhonige relativ schnell ganz fest, um dies zu vermeiden können Blütenhonige cremig gerührt werden. Nicht so der Honig aus der Blüte der Edelkastanie.

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Edelkastanie: Gut für die Bienenvölker

Mit einem Blühbeginn Mitte Juni blüht die Edelkastanie zu einer Zeit in der die Bienenvölker ansonsten kaum Nahrung haben. Sie ist also für Bienenvölker nach der Rapsblüte ein super Nahrungsangebot. Noch dazu, da die Edelkastanie die Bienenvölkern auch mit Unmengen an wertvollen Pollen zur Brutversorgung versorgt. Die Bienenvölker, welche nach der Sommersonnenwende das Brutnest meist verkleinern, nutzen den reichlich vorhandenen Pollen um nochmals große Brutmengen anzulegen und entsprechend stark in den Winter zu gehen.

In manchen Jahren finden sich sogar in der Zeit der Edelkastanienblüte nochmals Schwarmzellen.

Die Edelkastanie: Ein wahrer Riese

Edelkastanien können in Mitteleuropa bis zu 200 Jahre alt werden. Bilden eine Pfahlwurzel und beginnen nach ca. 20 Jahren an zu blühen. Die Früchte, die Maronen finden jedes Jahr reißenden Absatz auf Weihnachtsmärkten und waren zur Römerzeiten das “Brot der Soldaten”. Die Römer waren es auch, welche die Esskastanie aus diesem Grunde in unsere Regionen mitbrachten. Vor allem in der Pfalz, im Taunus und im Schwarzwald befinden sich in Süddeutschlang große Wälder voller Esskastanienen.

Im Jahr 2018 wurde die Edelkastanie Baum des Jahres.

Mehr Infos zur Esskastanie/ Edelkastanie findet Ihr hier.

Gerade aufgrund der tollen Blühpracht bietet die Edelkastanie natürlich nicht nur Honigbienen Nahrung. Unzählige Insekten nutzen das Nahrungsangebot aus der Blüte, oder suchen die reifen Maronen als Nahrung. In der rauen Rinde finden Insekten eine tolle Behausung und die in hohem Alter verstärkte Hölenbildung ermöglicht es vielen Höhlenbewohner ein selten gewordenen Unterschlupf zu finden.

Farblich sieht Edelkastanienenhonig dem Waldhonig ähnlich. Zu dessen Eigenschaften und Entstehung findest Du hier mehr Infos.

Ganz wichtig: Die Edelkastanie ist nicht zu verwechseln mit der Rosskastanie, diese findet sich bei uns in Baden-Württemberg sehr oft auf öffentlichen Plätzen und in Parks. Die Edelkastanie dagegen ist äußerst selten und meist nur als Solitärbaum zu finden. Diese einzelen Bäume nutzen die Bienenvölker natürlich sehr gerne zur Pollen- und auch zur Nektarversorgung. Aber eine Honigernte lassen einzelne Bäume nicht zu. Hier ist allem in allem der Nektarertrag einfach zu gering. Da Edelkastanienhonig jedoch einen starken Eigengeschmack hat, kann es schon sein, dass ein Baum genügt um dem geernteten Honig einen leichten Geschmack zu geben.

Ganu interessant beim Thema Geruch ist übrigens, dass die Waben aus denen der Honig geschleudert wurde, im nächsten Frühjahr meist noch nach diesem besonderen Honig duften. Manchmal sogar die Bienenvölker, obwohl der Honig schon knapp 7 Monate zuvor geerntet wurde.